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Alla scoperta dell’Italia a Francoforte
Italien entdecken in Frankfurt...

Italien ist in Frankfurt auf vielfältige Weise präsent. Italienische Architekten, Musiker, Maler, Schriftsteller, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und italienische Kultur prägen das Stadtbild, die Lebenskultur und die Institutionen. Spaziergänge zu Beispielen dieser prägenden Orte und Dinge werden monatlich auf bekannte und unbekannte italienische «Fundstücke» aufmerksam machen.

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Gutenberg-Denkmal, DetailAlla scoperta dell'Italia Francoforte...

...per esempio al Rossmarkt. Chi non conosce la piazza Rossmarkt caratterizzata dal monumento dedicato a Gutenberg? Orbene, questo monumento contiene una traccia d'italianità!

Il monumento è stato costruito tra il 1854 ed il '58 dallo sculture Eduard Schmidt von der Launitz. Sulla cima si trovano le raffigurazioni di Gutenberg, Johannes Fust e Peter Schöffer, mentre sul corpo del monumento sono raffigurate quattro città famose all'epoca per le officine di stampa: Mainz, Frankfurt, Straßburg e Venezia.

In particolare Venezia è rappresentata dalla raffigurazione di una donna ritta, fiera, su una gondola ed appoggiata ad uno scudo impreziosito dal leone alato, simbolo della città.

Le principali officine di stampa nacquero in Europa nella seconda metà del 1400: a Magonza nel 1452 e successivamente a Colonia nel 1466, a Roma nel 1467, a Venezia nel 1469 e a Parigi nel 1470. Già nel 1480 l'Italia e la Germania erano diventati i principali centri europei di stampa in termini sia di quantità, che di qualità. Nel 1469 una pressa come quella di Gutenberg venne impiantata a Venezia, segnando l'inizio dell'editoria nel territorio della Serenissima. Inizialmente il governo concesse al tedesco Johann von Speyer un privilegio di stampa per cinque anni. Ma in breve tempo l'autorizzazione fu estesa anche a tipografi non tedeschi. Così, fin dagli inizi del XVI secolo Venezia divenne la città più importante per il settore dell'editoria grazie alla grande libertà di stampa vigente sul territorio, all'estesa rete commerciale, all'impiego di carta prodotta lungo il Piave, il Brenta ed il lago di Garda, all'alto tasso di alfabetizzazione della popolazione maschile e ai capitali messi a disposizione dai nobili veneziani.

(Sara Verzillo)

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Pino Castagna

Italien entdecken in Frankfurt...


...zum Beispiel am Griesheimer Ufer. Dort hat der aus dem Veneto stammende Bildhauer Pino Castagna (*1932) im Jahre 1983 seine überragende Skulptur „Memoria della Giudecca“ aufgestellt. Drei etwa 4 Meter hohe Holzpfähle – sogenannte bricole – in der oberen Hälfte durch Schiffsseile zusammengehalten – stehen als Gruß von der venezianischen Lagune am Main. Die bricole sind Orientierungspfosten in untiefen Gewässern und dienen auch dem Anlegen für Gondeln und Motorschiffe.

Pino Castagna, Memoria della Giudecca, 1983, am Griesheimer Ufer

Pino Castagna studierte an der Accademia Cignaroli in Verona und an der Accademia di Belle Arti in Venedig. Neben seiner Arbeit als Bildhauer in Stein, Holz, Aluminium und Keramik widmet sich Castagna ehrenamtlichen Projekten. Er nahm wiederholt an der Kunstbiennale in Venedig teil. In Verona ist die Bronze „Lo spino del filo spinato“ in Erinnerung an die Opfer des Holocaust zu sehen (2009), im Hof des Mozarteums in Salzburg die fünf Meter hohe Granitskulptur „Specchio della coscienza“ (1978).

Die Giudecca ist die der Hauptinsel Venedigs im Westen gegenüberliegende langgestreckte Insel, auf der sich zum einen das ruhige Leben im Viertel behauptet hat, zum anderen Grand Hotels angesiedelt sind (traditionell das „Cipriani“ im Süden und neu das „Hilton Molino Stucky“ im Norden). Auf der Giudecca steht aber auch der große Kirchenbau „Il Redentore“, von Andrea Palladio entworfen, die 1592 zum Dank für die Erlösung von der Pest geweiht wurde. Die jährliche Festa del Redentore erinnert daran. Schließlich beherbergt die Giudecca auch die Fondazione Luigi Nono (1924-1990), gegründet von Nonos Ehefrau Nuria Schönberg-Nono, die das Erbe ihres Mannes hütet. Wer dort einmal einen Besuch macht, der kann die Bibliothek von Luigi Nono konsultieren, unzählige Dokumente, Briefe, Partituren, und auch in einigen Videos Nono auf seinen Spaziergängen durch Venedig folgen, einer Stadt, die man – so Nono – vor allem „hören“ muss.

Der Canale della Giudecca, der die beiden Inseln trennt, ist schiffbar – und zum Leidwesen der Venezianer auch für große Kreuzfahrtschiffe geöffnet. Die Schiffe sind nicht nur ein grotesker Anblick, sie zerstören die Statik und die Bausubstanz der Stadt. Eine Ausstellung mit Fotos dieser Zerstörung (die auch im Visuellen liegt) von Gianni Berengo Gardin wurde vom Bürgermeister Brugnaro im August 2015 verboten, weil sie das Image Venedigs schädigten. Salvatore Settis beklagt in „Se Venezia muore“ (2014), einer Streitschrift gegen den Ausverkauf der Städte, diese „mobilen Wolkenkratzer“ als einen Teil der Zerstörung durch die Dekadenz von Massentourismus und Städteplanung.

Alles dieses evoziert Pino Castagnas archaische Plastik aus gefundenen Materialien, ein heimliches Mahnmal für kulturelles und ökologisches Bewusstsein über nationale Grenzen hinaus: am Griesheimer Ufer, erreichbar mit den S-Bahn-Linien 1 und 2, Station Frankfurter-Griesheim, von dort 5 Minuten zu Fuß.

(Caroline Lüderssen)

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MyZeil, Fuksas
Das Einkaufszentrum MyZeil, Architekt: Massimiliano Fuksas (Rom)

Italien entdecken in Frankfurt...

...zum Beispiel auf "unserer" Einkaufsmeile, der Frankfurter Zeil. Ziemlich am Anfang auf der linken Seite beeindruckt seit 2009 das von dem römischen Architekten Massimiliano Fuksas entworfene Einkaufszentrum "MyZeil". Die für viele Bauten des Studio Fuksas charakteristische Mischung aus Glas und Weiß, von Schwung und Winkel, lassen den Betrachter beim ersten Mal verwirrt zurück. Doch der Schlüssel zu dem Entwurf findet sich in der Natur, im Organischen: Das Foto eines ausgetrockneten Flusslaufs inspirierte Fuksas zu der Idee. Ein Gebäude wie ein Fluss, ohne Ecken und Kanten.

Das Studio Fuksas, seit über 40 Jahren aktiv, mit Firmensitzen in Rom, Paris und Shenzhen (China), steht für ganzheitliche Konzepte. Nicht überraschend also, dass auf der Liste realisierter Projekte auch Objekt-Design zu finden ist: Die Lampe "Zoe2" für Glasdesigner Venini in Venedig und das Service Colombina für Alessi in Rom.

Zur Zeit entsteht ein Golf Resort in Is Molas bei Pula (Cagliari) auf Sardinien, das Centro Euromed in Marseille und ein Ausstellungszentrum in Tiflis. Die je nach dem Urteil des Betrachters einnehmende oder vereinnahmende Architektur von Massimiliano Fuksas haben wir als Frankfurter ganz in unserer Nähe: Zeil 106, Innenstadt.

(Caroline Lüderssen)

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